Was geschah am 19.09. im Jahr ... 1945 Die Alliierte Kommandantur setzt den Magistrat mit BK/O (45) 98 davon in Kenntnis, daß sie alle kulturellen Angelegenheiten (Presse- und andere Veröffentlichungen, Theater- und Musikwesen, Rundfunk, Film und alle damit in Verbindung stehenden Betätigungen) unter Beratung des Cultural Affairs Committee beaufsichtigt und deshalb Anordnungen auf diesen Gebieten nur mit ihrer Zustimmung erlassen werden dürfen. Mit BK/O (45) 104 wird angeordnet, daß gemeinsame Versammlungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern von der Alliierten Kommandantur genehmigt werden müssen. Die Kommandantur überwacht auch die Gründung und Tätigkeit von Gewerkschaften und Gewerkschaftsverbänden, soweit es die militärische Sicherheit erfordert. Verhandlungen über Arbeitsbedingungen dürfen erst nach der Wahl von Gewerkschaftsvertretern und nach Zustimmung der Alliierten Kommandantur stattfinden. Über die Höhe der Löhne und die Zahl der Arbeitsstunden darf bis auf weiteres nicht verhandelt werden. Die Alliierte Kommandantur erläßt mit BK/O (45) 105 Anordnungen für die Organisation und die Personalzusammensetzung der Berliner Polizei. Für jeden Sektor muß ein besonderes Polizeiamt errichtet werden, dessen Leiter zugleich Vertreter des Polizeipräsidenten ist. Die Gesamtstärke der Polizei darf 13 000 Mann nicht überschreiten. Soweit möglich, sollen Frauen für den internen Polizeidienst herangezogen werden, um männliche Polizeiangehörige für andere Aufgaben frei zu machen. Die nach der Kapitulation in großer Zahl entlassenen Polizeimitglieder können nach genauer Prüfung wieder eingestellt werden. Die Polizei wird mit Gummiknüppeln ausgerüstet. Der Polizeipräsident soll berichten, ob einige Polizisten in jedem Bezirk Handfeuerwaffen erhalten können. Zugleich werden Vorschläge über die Errichtung und Arbeitsweise von Polizeischulen sowie über eine Neuregelung des Straßenverkehrs angefordert. Eine weitere Anordnung legt einheitliche Uniformen fest, die jedoch Sektoren- und Bezirksabzeichen tragen müssen. Der Stellvertreter des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung, Armeegeneral Sokolowski, befiehlt die Liquidation des Deutschen Roten Kreuzes und die Auflösung seiner örtlichen Organisationen. Sein Besitz und die beweglichen Güter sollen den Verwaltungsorganen des Gesundheitswesens und der Sozialfürsorge übergeben werden. Der Magistrat beschäftigt sich in einer außerordentlichen Sitzung mit dem Problem der Stromeinschränkung. Stadtrat Jirak und BEWAG-Direktor Dr. Witte berichten über Verhandlungen mit dem Electric Subcommittee der Alliierten Kommandantur, das eine Herabsetzung der täglichen Stromerzeugung von 2,7 Millionen kWh auf 2,2 Millionen kWh befohlen hat. Mit dieser Anordnung wollen die Besatzungsmächte ausreichende Kohlenmengen für den Winter ansammeln. Nach Angaben von Dr. Witte, die von Stadtrat Jirak ergänzt werden, müssen entweder der gesamte Verkehr, oder aber die Haushaltungen oder die Wirtschaft und Industrie sofort abgeschaltet werden, da keine andere technische Möglichkeit der Stromeinsparung besteht. 1946 Die Alliierte Kommandantur ordnet mit BK/O (46) 376 Maßnahmen an, durch die eine gleichmäßige Belastung des Stromverbrauchs erreicht werden soll. Vor allem befiehlt sie, die Arbeitszeit gewisser Unternehmen auf die am wenigsten belasteten Tageszeiten zu verlegen. Die britische Militärregierung verfügt mit Anordnung Nr. 47 zum Gesetz Nr. 10 des Kontrollrats (Verbrechen gegen die Menschlichkeit), daß die deutschen Gerichte in allen Fällen zuständig sind, in denen der Angeklagte die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und die Tat im britischen Sektor gegen andere Personen deutscher Staatsangehörigkeit oder Staatenlose begangen hat oder die Tat nach deutschem Recht strafbar ist. Die Konferenz der Bezirksbürgermeister stimmt der von Oberbranddirektor Feierabend vorgelegten Verordnung zur Bildung von Pflichtfeuerwehren mit den von ihr vorgeschlagenen Zusätzen zu. Die Teilnahme an der Pflichtfeuerwehr wird auf das 50. Lebensjahr begrenzt, und die Feuerwehrübungen sollen unter Fortzahlung des Lohnes in die Arbeitszeit fallen, da die Bevölkerung heute schonungsbedürftiger als früher sei und den freien Sonntag dringend für sich benötige. Der stellvertretende Stadtrat Martin Schmidt (SED) stellt den Entwurf einer Satzung für die geplante neue Verwaltungsschule der Stadt Berlin zur Diskussion, zu dem die Bezirksbürgermeister Kleine (SED) von Köpenick, Wendland (SPD) von Schöneberg, Dr. Schloß (SPD) von Tiergarten und Dr. Wittgenstein (CDU) von Zehlendorf eine Reihe von Verbesserungen und Änderungen vorschlagen, die weiter geprüft werden sollen. In der bisher in Köpenick arbeitenden Verwaltungsschule sollen Sonderkurse für Dienstanfänger wie bisher durchgeführt werden, während der Besuch der neuen Verwaltungsschule bereits den bei der Stadt beschäftigten Angestellten die berufliche Entwicklung erleichtern soll. Bürgermeister Schwenk (SED) teilt den Bezirksbürgermeistern den Beschluß des Magistrats mit, gegen Bezirksrat Bonatz (SPD) von Steglitz ein Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Dienstentlassung zu eröffnen und den übrigen Bezirksräten eine Verwarnung zu erteilen. Die Bezirksbürgermeister Jochem (LDP) von Steglitz, Wendland (SPD) von Schöneberg, Dr. Türk (CDU) von Mitte, Nydahl (SPD) von Tempelhof und Dr. Genths von Charlottenburg wenden sich nachdrücklich gegen diesen Beschluß und bezeichnen es nicht nur als Recht, sondern auch als Pflicht der Bezirksräte, zu noch nicht entschiedenen Fragen Stellung zu nehmen. Von einer Obstruktion der Bezirksräte könne auf keinen Fall die Rede sein. Bürgermeister Schwenk erklärt danach, daß sich der Magistrat erneut mit dieser Angelegenheit beschäftigen werde. 1947 (43.) Außerordentliche Sitzung der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin. 1948 Die am 1. September 1948 von der amerikanischen Militärregierung lizenzierte Liga für Geistesfreiheit veranstaltet in der Neuen Scala eine Gründungsfeier, auf der Professor Dr. Redslob, Günther Birkenfeld, Hertha von Gebhardt und Otto Stolz sprechen. 1949 Der künftige amerikanische Hohe Kommissar, McCloy, ernennt den bisher als stellvertretender Militärgouverneur tätigen Generalmajor George P. Hays und Benjamin J. Buttenwieser zu stellvertretenden Hohen Kommissaren. Sie haben die Aufgabe, die Arbeit der Ämter innerhalb der Hohen Kommission zu leiten und zu koordinieren. Der Leiter der ECA-Sonderkommission für Deutschland, Norman H. Collison, trifft mit Vertretern der amerikanischen Militärregierung in Berlin und einer Delegation des Magistrats unter Führung von Oberbürgermeister Professor Reuter zu einer ersten Besprechung über die Einbeziehung Berlins in den Marshallplan (ERP) zusammen. Collison schlägt vor, Berlin in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas (OEEC) durch die Bundesrepublik vertreten zu lassen. Form und Umfang der Beteiligung Berlins am ERP würden dann von Abkommen oder Vereinbarungen zwischen der Bundesrepublik und Berlin abhängen. Amerikanische Militärpolizei und Polizeikommandos besetzen den im amerikanischen Sektor gelegenen S-Bahnhof Buckower Chaussee, um die Beschlagnahme und Entfernung von Eisenbahnachsen durch Reichsbahnarbeiter aus der sowjetischen Besatzungszone zu verhindern. 1950 Die New Yorker Außenministerkonferenz der drei Westmächte, die am 12. September begonnen hatte, veröffentlicht ein abschließendes Kommunique über Deutschland. Einleitend bekräftigen die Außenminister ihren Wunsch, die Bundesrepublik in die Gemeinschaft der freien Völker einzugliedern. Sie stellen eine Revision des Besatzungsstatuts und die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland in Aussicht und ermächtigen die Bundesregierung, diplomatische Beziehungen mit ausländischen Staaten aufzunehmen. Das Abkommen über verbotene und eingeschränkte Industrien soll überprüft und die bisherigen Einschränkungen der Stahlindustrie aufgehoben werden. Sowjetische Soldaten und Volkspolizei versetzen einen Schlagbaum an der Grenze zwischen dem britischen Sektor und der sowjetischen Besatzungszone im Westen des Spandauer Ortsteils Kladow um etwa 150 Meter in den britischen Sektor hinein auf die Kreuzung Potsdamer Chaussee/Kladower Chaussee. Nachdem der britische Stadtkommandant, Generalmajor Bourne, sofort, wenn auch ergebnislos, beim Vertreter der Sowjetischen Kontrollkommission in Berlin, Dengin, gegen die Grenzverletzung protestiert hat, gehen britische Truppen mit Maschinengewehren und Panzerspähwagen an der Kreuzung in Stellung und setzen den Schlagbaum an seine alte Stelle zurück. Volkspolizisten verhaften insgesamt 25 Angehörige der Westberliner Schutzpolizei, die in Uniform und ohne Waffen auf dem Wege vom oder zum Dienst in öffentlichen Verkehrsmitteln den sowjetischen Sektor durchfahren. Die willkürlichen Verhaftungen stellen eine Repressalie dar gegen die am Vortage erfolgte Verhaftung von sechs bewaffneten Volkspolizisten im amerikanischen Sektor. Die Volkspolizisten waren als Begleiter mehrerer Lastkraftwagen in den Bezirk Kreuzberg gefahren und dort wegen unerlaubten Waffenbesitzes festgenommen worden. Das Zentralorgan der SED "Neues Deutschland" veröffentlicht ein Interview mit dem 2. Vorsitzenden der Landesleitung Groß-Berlin der SED, Ernst Hoffmann, zur Frage, warum am 15. Oktober 1950 nur in der sowjetischen Besatzungszone und nicht auch im sowjetischen Sektor von Berlin Wahlen stattfinden. Hoffmann erklärt, die Teilnahme des sowjetischen Sektors an den Wahlen würde die Spaltung der Stadt vertiefen und den Westberliner "Kolonialbeamten" Vorwände liefern, Westberlin als zwölftes Land der Bundesrepublik einzugliedern. Die Nationale Front würde immer die "Forderung nach freien und demokratischen Wahlen in ganz Berlin erheben". 1951 Die sowjetischen Transportbehörden teilen dem Berliner HICOG-Büro mit, daß mit Wirkung vom 25. September 1951 die Straßengrenzübergänge bei Sonneberg, Probstzella und Gutenfürst geschlossen werden. Als Ersatz dafür wird mit sofortiger Wirkung ein Übergang bei Juchhöh, drei Kilometer südlich von Gefell, eröffnet. Der neue Übergang kann über die Reichsstraße 2 mit einer Verbindung zur Autobahn Nürnberg-Berlin über Töpen erreicht werden (vgl. Schriftenr. Bln. Zeitgesch., Bd. 3, S. 326, 8.7.1949, Nr. 31). Der sowjetzonale Ministerpräsident Grotewohl lehnt in einer Rede anläßlich der Inbetriebnahme des ersten Hochofens im "Eisenhüttenkombinat Ost" bei Fürstenberg/Oder die Abhaltung von Wahlen in Berlin als einen "Beweis der Ehrlichkeit des Volkskammer-Angebots" zu gesamtdeutschen Wahlen ab. Er und die Volkskammer hätten schließlich keine Gemeindewahlen ausschreiben wollen, sondern Wahlen in ganz Deutschland verlangt, um seine Einheit wiederherzustellen. Die Parole der Wahlen in Berlin habe keinen anderen Zweck, als die Deutschen von der Einberufung einer gesamtdeutschen Vertretung abzulenken und sie auf Nebengeleise zu schieben. Außerdem könnten diese wie auch andere Fragen vernünftig in der gesamtdeutschen Vertretung besprochen werden. Auf einer außerordentlichen Funktionärkonferenz des Berliner FDGB werden seine beiden Vorsitzenden, Adolf Deter und Hermann Schlimme, nach der "Aufdeckung von Schwächen" in der Gewerkschaftsarbeit ihrer Posten enthoben (vgl. Schriftenr. Bln. Zeitgesch., Bd. 3, S. 140, 28.2.1949, Nr. 123). Zu ihren Nachfolgern werden Willi Kuhn und Paul Geisler bestimmt. Als "Schwächen" der bisherigen FDGB-Arbeit werden genannt: 1951 Der "Groscurth-Ausschuß" untersucht in einer öffentlichen Sitzung im Auditorium Maximum der Humboldt-Universität die "blutigen Überfälle" der West-Berliner Polizei auf FDJ-Funktionäre während der kommunistischen "Weltjugendfestspiele". Den Vorsitz des "Volkstribunals" führt der Dekan der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität, Professor Neye. Nach der Vernehmung von dreißig an den Zwischenfällen beteiligten FDJ-Mitgliedern, die den "freundlichen Besuch" beweisen sollten, bezichtigt der in den sowjetischen Sektor übergelaufene ehemalige West-Berliner Polizist Werner Holstein seine früheren Kameraden, mit "viehischer Brutalität" vorgegangen zu sein. Schließlich werden siebzehn Personen, unter ihnen der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter, Bundeskanzler Dr. Adenauer und zwölf Angehörige der West-Berliner Polizei, "schuldig" gesprochen. Professor Dr. Neye droht den "Verurteilten" an, daß diese "Schuldsprüche" "zu gegebener Zeit durch das deutsche Volk nach dem Gesetz vollstreckt würden". 1952 Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard eröffnet als ihr Schirmherr die "3. Deutsche Industrieausstellung 1952" in den Messehallen am Funkturm, die unter dem Motto "Lebensstandard der freien Welt 1952" steht, wobei er erklärt, daß Berlin sich auf Grund seiner Bedeutung und seines Ansehens in der freien Welt als der richtige Platz für diese Ausstellung erwiesen habe. In den Messehallen würden keine "Potemkinschen Dörfer" gezeigt, sondern er hoffe, daß die ausgestellten Güter und die nachgewiesenen Leistungen der freiheitlichen Welt besonders den Besuchern aus dem sowjetischen Besatzungsgebiet neue Hoffnung und neue Kraft geben würden. Auf Vorschlag der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg hatten die Ausstellungshallen die Namen deutscher Ostprovinzen und des Saarlands erhalten: Halle I West (Schlesien), Halle I Ost (Ostpreußen), Halle II (Westpreußen), Halle III, III a, IV, V und V a (Brandenburg), Halle VI (Pommern), Halle VII (Mecklenburg), Halle VIII (Thüringen), Halle IX (Sachsen), Halle X (Danzig) und Halle XI (Saarland). Der Magistrat des sowjetischen Sektors erläßt die erste und zweite Durchführungsverordnung zur "Meldeordnung für Groß-Berlin". Die erste Durchführungsverordnung sieht vor, daß Personen, die nicht im Besitze eines Deutschen Personalausweises (DPA) und mit zweitem Wohnsitz im "demokratischen" Sektor gemeldet sind, die Genehmigung für den zweiten Wohnsitz mit sofortiger Wirkung entzogen wird. Die Delegiertenversammlung der Sozialversicherungsärzte Berlins (VSB) beschließt nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der KVAB, die ursprünglich proklamierten und später dann vorübergehend ausgesetzten Kampfmaßnahmen wieder aufzunehmen, weil, nach einem Bericht Dr. Schmittmanns, die KVAB sich weigerte, die durch Zugeständnis der VSB bereits von 17 auf 13,6 Millionen DM gesenkte vierteljährliche Gesamtforderung zu zahlen und nur einen Betrag von 12,7 Millionen DM anbot. Nach Ansicht der VSB würde die KVAB damit sogar um 300 000 DM unter der durch Senatsanordnung festgelegten Honorarsumme bleiben. In einer Stellungnahme zum Abbruch der Verhandlungen weist die KVAB darauf hin, daß eine gewisse Bindung der ärztlichen Honoraransprüche an die Höhe des Lohnaufkommens der Versicherten bestehen müsse, um eine Überschreitung der von ihm abhängigen Mittel der KVAB zu vermeiden. 1952 Bundestagspräsident Dr. Ehlers empfängt in der Bibliothek des Bundestages in Bonn im Beisein seines persönlichen Referenten und eines Stenographen die Delegation der sowjetzonalen Volkskammer zur Entgegennahme eines Schreibens über die Wiedervereinigung Deutschlands. Die Delegation war vom Ost-Berliner Flughafen Schönefeld mit einer polnischen Verkehrsmaschine nach Düsseldorf geflogen. Auf der Fahrt vom Flughafen nach Bonn und später zu ihrem Hotel in Remagen kommt es, wie schon auf der Fahrt vom Düsseldorfer Flughafen nach Bonn und dort selbst, zu Protestkundgebungen gegen ihren Aufenthalt im Bundesgebiet. Zusammenstöße zwischen antikommunistischen Demonstranten und Kommunisten müssen von Einsatzkommandos der Polizei beendet werden. In den Abendstunden führen die Mitglieder der Delegation in ihrem Hotel mehrere Besprechungen mit dem früheren Reichskanzler Dr. Wirth, kommunistischen Bundestagsabgeordneten und anderen kleinen Gruppen. Am folgenden Tag wiederholt die Delegation vor einer kleinen Anzahl geladener deutscher Pressevertreter und später vor dem Verein der Auslandspresse in Bonn die Vorschläge der Volkskammer zur Bildung einer gesamtdeutschen Wahlkommission. Matern bezeichnet es dabei als Aufgabe der Delegation, der Ratifizierung der Vertragswerke von Bonn und Paris entgegenzuwirken, denn diese bedeuteten nichts anderes "als eine offene Einladung zum Selbstmord". Beim Scheitern der Verhandlungen über die deutsche Einheit werde die "DDR" alle Maßnahmen zu ihrer Verteidigung ergreifen, sich aber niemals so in den Osten integrieren wie die Bundesrepublik in den Westen. Wegen der Bereitschaft von Bundestagspräsident Dr. Ehlers zum Empfang der Volkskammer-Delegation war es zwischen ihm und Bundeskanzler Dr. Adenauer sowie der SPD und FDP zu Kontroversen gekommen, so daß z. B. Bundestagsvizepräsident Professor Schmid (SPD) eine Teilnahme am Empfang der Delegation völlig ablehnte, während der andere Vizepräsident, Dr. Schäfer (FDP), sich dieser Verpflichtung durch Teilnahme an internationalen Tagungen entzog. - In einer Ansprache über den Bayerischen Rundfunk erläutert Dr. Ehlers noch einmal die Gründe, die ihn bewogen, die Delegation aus der Sowjetzone zu empfangen. Unter den vielen tausend Briefen und Telegrammen, die er deswegen erhielt und deren Inhaltsskala von begeisterter Zustimmung bis zu schärfster Ablehnung reichte, hätten ihn besonders jene innerlich stark bewegt, die sagten: man dürfe sich nicht mit Menschen an einen Tisch setzen, die für die ganzen Verhältnisse in der Sowjetzone, für die Entführung Dr. Linses, für die Zustände in den Zuchthäusern Waldheim und Brandenburg verantwortlich seien. Doch in der Politik habe man eben offenbar nicht immer die Möglichkeit, mit Menschen zu sprechen, die einem sympathisch seien oder die gleichen Ansichten wie man selbst vertreten. Wenn man einen politischen Auftrag habe, müsse man auch mit Menschen reden, die rein faktisch Macht in ihren Händen haben. So habe er sich von der Erkenntnis leiten lassen, daß es im Blick auf die Situation unseres Volkes falsch sein könnte, von vornherein und immer zu jedem Schritt, der von der "anderen Seite" kommt, einfach nein zu sagen. 1953 Der Magistrat des sowjetischen Sektors übernimmt die vom sowjetzonalen Ministerrat am 30. April erlassene "Verordnung über die Bildung von Kommissionen zur Beseitigung von Arbeitsstreitfällen (Konfliktkommissionen) in den volkseigenen und ihnen gleichgestellten Betrieben und Verwaltungen". Die aus je zwei Vertretern der Arbeitnehmer, die von der BGL vorgeschlagen werden, und der Betriebsleitung in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten zu bildenden Kommissionen sollen versuchen, vor der Anrufung von Arbeitsgerichten Streitfälle nach den gesetzlichen und kollektivvertraglichen Bestimmungen zu entscheiden; Differenzen jedoch, die sich aus dem Stellenplan, der Normenfestsetzung, der Eingruppierung in Gehaltsgruppen, der Prämiengewährung, der Wohnungszuteilung, Schadensersatzansprüchen und der Entlassung leitender Angestellter ergeben, fallen nicht in ihre Kompetenz. Gegen den Entscheid der Konfliktkommission ist die Anrufung des Arbeitsgerichts zulässig. Ferner übernimmt er die gleichfalls am 30. April 1953 vom Ministerrat erlassene "Verordnung über die Neugliederung und die Aufgaben der Arbeitsgerichte". Danach sind mehrere Stadtbezirksarbeitsgerichte und ein Stadtarbeitsgericht zu bilden. Das Ost-Berliner Kammergericht (Oberstes Gericht von Groß-Berlin) entscheidet als Kassationsgericht in Arbeitsstreitsachen. Die Arbeitsrichter werden auf Vorschlag des FDGB von den Räten der Stadtbezirke bzw. vom Magistrat ernannt, die Schöffen von den "Volksvertretungen" gewählt. Die Stadtbezirksarbeitsgerichte entscheiden in jedem Fall in erster Instanz. 1954 Auf der vollständig instandgesetzten Avus wird erstmalig nach dem Kriege vor rund 90 000 Zuschauern wieder ein internationales Rennen der Formel-I-Wagen um den "Großen Preis von Berlin" über 60 Runden (fast 500 km) durchgeführt, das Karl Kling (Stuttgart) vor Juan Manuel Fangio (Argentinien) und Hans Herrmann (Stuttgart), alle auf Mercedes, mit einem Durchschnitt von 213,5 km/h gewinnt. Infolge eines Materialfehlers an einer Turbine im "Kraftwerk Reuter" kommt die Stromversorgung der Westsektoren für anderthalb Stunden zum Erliegen. Von dem Stromausfall werden teilweise auch die Straßen- und U-Bahn sowie das Nachrichtennetz der Feuerwehr betroffen. Das Ost-Berliner Kraftwerk Rummelsburg liefert währenddessen zusätzlichen Strom für einige West-Berliner Außenbezirke. 1955 41. (Ordentliche) Sitzung des Senats von Berlin. Bei der Kenntnisnahme des vom Senator für Jugend und Sport, Ella Kay, vorgelegten Organisationsplans dieser Verwaltung stellt der Senat grundsätzlich fest, daß derartige Pläne einzelner Senatsverwaltungen nicht der Beschlußfassung des Senats unterliegen. Nach dem Ausführungsgesetz zum Reichsjugendwohlfahrtsgesetz erwies sich die Aufgliederung der Senatsverwaltung in eine "Oberste Landesjugendbehörde" und das Landesjugendamt als notwendig, zumal in beiden Instanzen die bisherigen Fachabteilungen "Jugendfürsorge und Jugendförderung" vertreten sind. Untere Instanz bleibt das bezirkliche Jugendamt. 1957 In Anwesenheit der Sonderbotschafterin von Präsident Eisenhower, Claire Boothe-Luce, vormals US-Botschafter in Italien, der Sonderberaterin für Berlin-Fragen im State Department, E. L. Dulles, und des amerikanischen Botschafters in Bonn, Bruce, wird im Tiergarten die von Hugh A. Stubbins in Zusammenarbeit mit den deutschen Kontaktarchitekten Werner Düttmann und Franz Mocken erbaute Kongreßhalle, der Beitrag der USA zu der "Internationalen Bauausstellung 1957", feierlich eröffnet. Anschließend wird im Foyer die Photo-Ausstellung "Volk aus vielen Völkern" eröffnet, die einen Querschnitt durch die kulturelle Entwicklung der Vereinigten Staaten zu bieten versucht. 66. (Ordentliche) Sitzung des Abgeordnetenhauses von Berlin. 1958 Bausenator Schwedler gibt auf einer Pressekonferenz bekannt, daß 1958 in West-Berlin insgesamt 22 175 Wohnungen gebaut werden, darunter 2000 für Flüchtlinge und 573 für "Abrißmieter". Von privaten Bauherren würden 13 300, von gemeinnützigen Unternehmungen 8400 und von der Stadt 50 Wohnungen finanziert; der Rest seien Eigentumswohnungen und Eigenheime. Der Ost-Berliner Magistrat übernimmt die am 19. April vom DDR-Finanzministerium erlassene "Anordnung über die geltende Fassung der Richtlinien zum Gesetz zur Regelung des innerdeutschen Zahlungsverkehrs" (GBl. DDR 1958 II S. 105), die bestimmt, daß Guthaben "auf Westzonen- und WestBerlinkonten", welche aus Haus- oder Grundbesitzerträgnissen entstanden sind, nur noch für Leistungen zur Instandsetzung, zum Unterhalt oder zum Ausbau von Häusern in der DDR oder im "demokratischen Sektor" von Berlin verwandt werden dürfen; andere Verwendungsmöglichkeiten aber - wie z. B. Abtragung von Hypothekenschulden - nur noch mit Zustimmung des zuständigen Organs für Wohnraumlenkung im jeweiligen Stadtbezirk erlaubt sind. 1960 Während seines viertägigen Aufenthalts in der Stadt, den der Bürgermeister von Antwerpen, F. F. Lode Craeybeckx, vor allem nutzt, um sich hier intensiv über die politischen und kommunalen Probleme zu informieren, wird er auch vom Regierenden Bürgermeister Brandt und Bürgermeister Amrehn sowie Arbeits- und Sozialsenator Exner im Rathaus Schöneberg empfangen, wo er sich zugleich in das Goldene Buch einträgt. 1960 In der Akademie der Künste erfolgt die offizielle Eröffnung der Deutschen Stiftung für Entwicklungsländer mit einem Festakt. In einer kurzen Begrüßung spricht der Regierende Bürgermeister Brandt die Hoffnung aus, daß damit Bausteine für eine bessere Welt geschaffen würden. Das Ende des Kolonialismus werde für das Gesicht der Welt und die Geschichte der Weltpolitik mindestens die gleiche Bedeutung haben wie der jetzige Ost-West-Konflikt. Vielfach gebe es eine wirksamere Hilfe als die Überweisung von Schecks, nämlich die Vermittlung von Wissen und das Leisten technischer Hilfe, ohne zu erwarten, daß die eigenen Modelle und Methoden automatisch übertragbar sind. Sie müsse man den jeweiligen Verhältnissen und Traditionen anpassen. Entscheidend werden sein Lehrlingswerkstätten, Berufsschulen, Landwirtschaftliche Versuchsanstalten, medizinische Ausbildungsstätten und Laboratorien. Auch sie kosten Geld. Doch erfordern sie vor allem die Bereitschaft der Menschen, besonders der jungen Generation, an dieser großen Aufgabe des Jahrhunderts mitzuwirken. 1960 In der Akademie der Künste erfolgt die offizielle Eröffnung der Deutschen Stiftung für Entwicklungsländer mit einem Festakt. In einer kurzen Begrüßung spricht der Regierende Bürgermeister Brandt die Hoffnung aus, daß damit Bausteine für eine bessere Welt geschaffen würden. Das Ende des Kolonialismus werde für das Gesicht der Welt und die Geschichte der Weltpolitik mindestens die gleiche Bedeutung haben wie der jetzige Ost-West-Konflikt. Vielfach gebe es eine wirksamere Hilfe als die Überweisung von Schecks, nämlich die Vermittlung von Wissen und das Leisten technischer Hilfe, ohne zu erwarten, daß die eigenen Modelle und Methoden automatisch übertragbar sind. Sie müsse man den jeweiligen Verhältnissen und Traditionen anpassen. Entscheidend werden sein Lehrlingswerkstätten, Berufsschulen, Landwirtschaftliche Versuchsanstalten, medizinische Ausbildungsstätten und Laboratorien. Auch sie kosten Geld. Doch erfordern sie vor allem die Bereitschaft der Menschen, besonders der jungen Generation, an dieser großen Aufgabe des Jahrhunderts mitzuwirken. 1960 Während seines viertägigen Aufenthalts in der Stadt, den der Bürgermeister von Antwerpen, F. F. Lode Craeybeckx, vor allem nutzt, um sich hier intensiv über die politischen und kommunalen Probleme zu informieren, wird er auch vom Regierenden Bürgermeister Brandt und Bürgermeister Amrehn sowie Arbeits- und Sozialsenator Exner im Rathaus Schöneberg empfangen, wo er sich zugleich in das Goldene Buch einträgt. 1961 Der Berliner Sonderbeauftragte von Präsident Kennedy, General Clay (vgl. 30. August), wird bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Tempelhof vom Regierenden Bürgermeister Brandt begrüßt. Auf der Fahrt zum Wohnsitz in Wannsee jubeln zehntausende Berliner ihm zu. Bischof Bengsch wird in der Corpus-Christi-Kirche im Bezirk Prenzlauer Berg, Ost-Berlins derzeit größtem katholischen Gotteshaus, von dem Meißner Bischof Spülbeck inthronisiert (vgl. 18./19. August). An den Feierlichkeiten nehmen alle katholischen Bischöfe und bischöflichen Kommissare in der DDR sowie der Staatssekretär für Kirchenfragen, Seigewasser, und der CDU (Ost)-Generalsekretär Götting teil. 1962 Der VII. Deutsche Fremdenverkehrstag - veranstaltet von der Deutschen Zentrale für Fremdenverkehr in Frankfurt am Main und vom Berliner Verkehrsamt - in der Kongreßhalle zählt rund tausend Experten aus der Bundesrepublik und aus weiteren 20 Ländern, die in zahlreichen Fachtagungen und Diskussionsveranstaltungen aktuelle Probleme des Beherbergungsgewerbes und des Tourismus erörtern. 1964 An der auch in diesem Jahr unter dem Motto "Partner des Fortschritts" stehenden, nun vornehmlich Lateinamerika gewidmeten 15. Deutschen Industrie-Ausstellung auf dem Messegelände am Funkturm beteiligen sich 909 Aussteller, darunter 202 aus dem Ausland. Sie zählt rund 425 000 Besucher, fast 100 000 mehr als im Vorjahr. 1965 Das Abgeordnetenhaus wählt auf seiner 56. Sitzung (4. Wahlperiode) - am Tage der Wahlen zum Deutschen Bundestag - einmütig auf Vorschlag der SPD Willy Brandt, Ernst Schellenberg, Karl Schiller, Klaus Dieter Arndt, Willy Bartsch, Margarete Berger-Heise, Josef Braun, Edith Krappe, Harry Liehr, Kurt Mattik, Franz Neumann, Franz Seume, Klaus-Peter Schulz, Willy Urban und Hans Wellmann, auf Vorschlag der CDU Ernst Lemmer, Josef Stingl, Ernst Benda, Agnes Maxsein Johann-Baptist Gradl und Johannes Müller, und auf Vorschlag der FDP William Borm zu Berliner Bundestagsabgeordneten. Bei den Bundestagswahlen erreichen dieCDU/CSU47,6%(=245 Sitze), die SPD 39,3 % (= 202 Sitze) und die FDP 9,5 % (= 49 Sitze). Tags darauf empfehlen Bürgermeister Albertz sowie die Vorsitzenden des Landesverbandes und der Abgeordnetenhausfraktion der SPD, Mattick und Voelker, dem Regierenden Bürgermeister und Parteivorsitzenden Brandt, der, wie schon 1961 Kanzlerkandidat seiner Partei war, bei einem Gespräch in Bonn sein Amt in Berlin beizubehalten, falls man der SPD keine maßgebliche Beteiligung an der Bundesregierung anbiete. 1966 Bundespräsident Lübke nutzt seinen mehrtägigen Aufenthalt in der Stadt - vom DDR-Außenministerium wiederum als "Provokation" und "rechtswidrige Einmischung in die Angelegenheiten West-Berlins" und seiner Bevölkerung bezeichnet (vgl. 25. Januar/1. Februar) - zur Fortführung seiner Amtsgeschäfte im Schloß Bel-levue. Daneben besichtigt er die Industrie-Ausstellung (vgl. 16./25. September), besucht den Zoo sowie das Festkonzert in der Philharmonie anläßlich des 175jähri-gen Bestehens der Berliner Singakademie. 1967 In einer Sitzung der SPD-Franktion des Abgeordnetenhauses zieht Innensenator Busch die Konsequenzen aus der Kritik am Polizei-Einsatz beim Schah-Besuch durch den Parlamentarischen Untersuchungsausschuß (vgl. 18. September) und erklärt seinen Rücktritt. Ohne Ergebnis endet das erste Gespräch zwiscchen dem Leiter des DDR-Amtes für Wasserwirtschaft, Rochlitzer, und dem Chef der Wasser- und Schiffahrtsbehörde in der Senats-Bauverwaltung, Behrendt, über die Begleichung von Gebühren für die Behandlung und Abnahme von West-Berliner Abwässern (vgl. 31. August). Nach Angaben eines Senatssprechers habe Behrendt die Bereitschaft zu weiteren Gesprächen bekundet, ohne daß aber schon ein konkreter Termin vereinbart werden konnte. ADN zufolge habe der Senatsvertreter die von der DDR erbrachten Leistungen bestätigen müssen; bislang aber verweigere die West-Berliner Seite ihre Zahlungsverpflichtungen. 1969 Die Deutsche Industrieausstellung Berlin 1969, die unter dem Motto "Forschen und modern fertigen" steht, wird von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller auf dem Messegelände am Funkturm eröffnet. An der Ausstellung beteiligen sich 949 Firmen, von denen 498 aus Westdeutschland, 220 aus Berlin und 231 aus dem Ausland kommen. Ferner sind 90 Verbände und Organisationen - darunter 17 ausländische - vertreten. Verbunden mit der Industrieausstellung ist die Übersee-Importausstellung "Partner des Fortschritts", auf der 476 Aussteller aus 53 Ländern ihre Erzeugnisse präsentieren. Insgesamt besuchen 304 000 Personen die Industrieausstellung und die Importschau gegenüber 328 250 im Vorjahr. 1970 Zehn Uraufführungen bzw. deutsche Erstaufführungen, 20 Theater- und Opernpremieren, 25 Konzerte, dazu internationale Gastspiele, Ausstellungen und Lesungen stehen auf dem Programm der 20. (West-)Berliner Festwochen, die unter der Leitung von Walther Schmieding stehen. Unter den Ausstellungen der Festwochen ragt besonders die Skulpturen-Ausstellung von Jacques Lipschitz hervor, die der Neue Berliner Kunstverein in Verbindung mit der Neuen Nationalgalerie veranstaltet. 1972 Eine tschechoslowakische Partei- und Regierungsdelegation trifft zu einem mehrtägigen DDR-Besuch auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld ein. Gustáv Husák, Generalsekretär des Zentralkomitees der tschechoslowakischen KP, und Lubomír ?trougal, Vorsitzender der tschechoslowakischen Regierung, sowie die anderen Delegationsmitglieder werden von Erich Honecker, Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED, und Willi Stoph, Vorsitzender des Ministerrats der DDR, begrüßt. Hunderttausende säumen die Straßen Ost-Berlins. Nach Kranzniederlegungen am Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus Unter den Linden sowie am sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow statten Husák und ?trougal im Haus des Zentralkomitees der SED in Berlin-Mitte Honecker einen Besuch ab. Anschließend beginnen die offiziellen Verhandlungen zwischen den Partei- und Regierungsdelegationen im Haus des Zentralkomitees. In der Kongreßhalle am Alexanderplatz findet ein Empfang statt, den Honecker und Stoph zu Ehren der Gäste geben. 1973 Der Botschafter der Sowjetunion in der DDR, Michail T. Jefremow, empfängt eine SEW-Delegation mit dem Parteivorsitzenden Gerhard Danelius an der Spitze. (Vgl. 2. April.) 1977 Die Kongresshalle in Berlin-Tiergartem feiert ihren 20. Geburtstag. In dem auf Initiative der US-amerikanischen Benjamin-Franklin-Stiftung errichteten Gebäude wurden bisher rund fünf Millionen Kongressteilnehmer und Besucher gezählt. Es fanden 6 594 Kongresse, Tagungen und Veranstaltungen statt. 1979 An der von Staatssekretär Dieter von Würzen vom Bundeswirtschaftsministerium eröffneten 17. Übersee-Importmesse "Partner des Fortschritts" in den Messehallen am Funkturm in Charlottenburg beteiligen sich mehr als 1 000 Aussteller aus 54 Ländern und Gebieten. Rund 4 000 Fachbesucher werden gezählt. 1982 Eine Delegation des Bundesjugendringes unter Leitung seines Vorsitzenden Homberg weilt zu Gesprächen mit dem FDJ-Vorsitzenden Krenz und Volksbildungsminister Margot Honecker in Ost-Berlin. Zum Abschluß des Besuches bezeichnen beide Seiten in einer gemeinsamen Presseerklärung die weitere Normalisierung zwischen DDR und Bundesrepublik als wesentlich auch für die Zusammenarbeit zwischen beiden Jugendorganisationen, wobei sie dem Jugendtouristen-Austausch große Bedeutung beimessen. 1983 DDR-Staats- und Parteichef Honecker empfängt in Schloß Hubertusstock am Werbellinsee in der Schorfheide den Krupp-Aufsichtsratsvorsitzenden Beitz, der zuvor die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald anläßlich seines bevorstehenden 70. Geburtstages am 26. September erhalten hatte, zu einem Meinungsaustausch über die deutsch-deutschen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen. 1984 Im Rahmen seines Besuches in der Bundesrepublik kommt der Präsident des japanischen Oberhauses, Mitsuo Kimura, für acht Stunden auch nach Berlin, in deren Ablauf er die Mauer besichtigt, Gast eines von Parlamentspräsident Rebsch ihm zu Ehren gegebenen Essens im Schloß Charlottenburg ist, wo er sich auch ins Goldene Buch einträgt, und schließlich im Rathaus Schöneberg noch den Regierenden Bürgermeister Diepgen zu einem Informationsgespräch trifft. Auf ihrer Tagung im Reichstag empfehlen Präsidium und Hauptausschuß des Deutschen Städtetages unter Leitung seines Präsidenten, Dortmunds Oberbürgermeister Samtlebe (SPD), ihren Mitgliedern, mit Städten in der Sowjetunion und in der DDR keine formalisierten Partnerschaften abzuschließen, solange West-Berlin davon ausgeklammert wird. Weitere Themen auf der Tagesordnung sind die Investitionstätigkeit und -fähigkeit der Kommunen sowie eine Änderung der Systematik bei der Unterstützung langfristig Arbeitsloser, die meist auf die Sozialhilfe aus städtischen Mitteln angewiesen bleiben. 1985 Auf einer Pressekonferenz erläutern Vorstandsfunktionäre die Ziele des vor einigen Tagen gegründeten Vereins zur Förderung des Leistungssports in Berlin, der aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden von Firmen aller Größenordnungen und Privatpersonen Gelder zur Unterstützung von Spitzenathleten und Nachwuchstalenten aufbringen will, um "Berlin in der Zukunft wieder zum Zentrum des Hochleistungssports werden zu lassen, das es in der Geschichte schon einmal war". Der Vorsitzende, der 34jährige CDU-Abgeordnete Manfred Preuss, der Generalbeauftragte des Landes Berlin für Wirtschaftsförderung, Robert G. Layton, und der Präsident des Berliner Landessportbundes, Manfred von Richthofen, machen deutlich, daß nach einer Verbesserung des Images der Berliner Wirtschaft und des Kulturlebens privates Mäzenatentum nun auch dem Sport zugutekommen müsse, dessen Stellenwert für Berlin-Zuwanderer hoch anzusiedeln sei. Zum Vorstand des Vereins gehört auch Abgeordnetenhaus-Präsident Rebsch; den Vergabe-Beirat bilden frühere aktive Spitzensportler wie der Ruder-Olympiasieger von 1936, Walter Volle, der Wasserball-Nationalspieler Uwe Gassmann, der Präsident des Berliner Radsportverbandes und frühere Deutsche Meister Otto Ziege, der Aktivensprecher im LSB und Meisterruderer Wolfgang Maenning sowie der LSB-Direktor Norbert Skowronek. 1988 Mit einem Festakt im Schloß Charlottenburg feiert die Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM) den 225. Jahrestag ihrer Gründung - am 19. September 1763 hatte Friedrich der Große dem in geschäftliche Schwierigkeiten geratenen Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky die Manufaktur für 22 500 Reichstaler abgekauft, die fortan das kurbrandenburgische Zepter ihren Erzeugnissen aufdrückte. Teilnehmer des Festakts sind mehrere Leiter europäischer Manufakturen, darunter auch Reinhard Fichte aus Meißen - übrigens der erste offizielle Besuch eines Vertreters der bereits 1710 von August dem Starken gegründeten Meißner Porzellan-Manufaktur. In seinem geschichtlichen Rückblick nennt der Regierende Bürgermeister Diepgen die KPM ein "Kernstück der Berliner Kultur und auch Inbegriff preußischer Formgebung", gedenkt besonders auch des schwierigen Wiederaufbaus der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Manufaktur und der Rückführung der nach Selb verlagert gewesenen Produktion in den 50er Jahren. 1990 In der Residenz des französischen Stadtkommandanten - François Cann - findet die letzte der seit Jahrzehnten in vierwöchigen Abständen üblichen Arbeitsbesprechungen der westalliierten Stadtkommandanten mit dem Regierenden Bürgermeister statt. Der Palast der Republik in Ost-Berlin wird wegen Asbestverseuchung geschlossen. Die Tagungen der DDR-Volkskammer finden künftig im "Haus der Parlamentarier" am Werderschen Markt (ehemals Sitz des Zentralkomitees der SED) statt. 1994 Der Abbau der Schloßattrappe auf dem Marx-Engels-Platz in Berlin-Mitte beginnt. (Vgl. 11. Juni.) In einer Feierstunde im Berliner Rathaus wird der SPD-Politiker Heinz Stücklen von Senat und Abgeordnetenhaus mit der Würde eines Stadtältesten von Berlin ausgezeichnet. Stücklen war von 1959 bis 1971 Stadtrat für Gesundheitswesen und dann bis 1981 zehn Jahre lang Bezirksbürgermeister in Neukölln. 2000 Die ersten zwei Bände der Edition "Willy Brandt - Berliner Ausgabe" werden im Rathaus Schöneberg von Gerhard Schröder, SPD-Bundesvorsitzender und Bundeskanzler, der Öffentlichkeit vorgestellt. Schröder geht in seiner Rede auf aktuelle politische Diskussionen und das politische Lebenswerk des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters und Bundeskanzlers Willy Brandt (1913 - 1992) ein. Altbundespräsident Walter Scheel wünscht in seiner Ansprache der Berliner Ausgabe, die Erinnerung an Brandt und sein Engagement für Frieden und Toleranz wach zu halten. 2001 Der britische Dirigent Sir Simon Rattle unterzeichnet in der Philharmonie in Tiergarten einen Zehn-Jahres-Vertrag als künstlerischer Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters. Er wird Mitte 2002 die Nachfolge von Claudio Abbado antreten. 2005 Bundespräsident Horst Köhler, Südkoreas Minister für Kultur und Tourismus, Chung Dong-Chea, und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit eröffnen am 19. September im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Mitte die 5. Asien-Pazifik-Wochen mit dem Länderschwerpunkt Korea. 2006 Friedbert Pflüger, der bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus CDU-Spitzenkandidat war (vgl. 23. Januar, 17. September), wird zum Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus gewählt. 2007 Auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit besucht sein Pariser Amtskollege Bertrand Delanoë Berlin. Anlass ist das 20-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft Berlin - Paris. (Vgl. 10.-12. Januar.) Am Abend des 19. September gibt Wowereit einen Empfang im Lichthof der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Am Köllnischen Park (Mitte). 2007 Auf der 19. Popkomm in den Messehallen am Funkturm in Charlottenburg präsentieren sich 886 Aussteller aus 57 Ländern. Im Mittelpunkt der dreitägigen Musikmesse, die von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, Kulturstaatsminister Bernd Neumann und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit eröffnet wird, steht diesmal Musik aus Deutschland. Begleitend zur Messe findet in den Clubs der Stadt ein Musikfestival mit 450 Bands und Solokünstlern statt. 2009 Zum 36. Mal findet der Berlin-Marathon statt. Am 19. September treten die Inlineskaterinnen und -skater an, am 20. September starten die Läuferinnen und Läufer (40 923 gemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 122 Nationen). 2011 Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit trifft sich mit dem türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül, der im Rahmen eines Staatsbesuchs in Berlin weilt. Beide gehen durch das Brandenburger Tor und fahren anschließend zum Berliner Rathaus, wo sich Gül in das Goldene Buch der Stadt einträgt. Wowereit: »Fünfzig Jahre nach dem Anwerbeabkommen von 1961 würdigen wir den Beitrag, den Zuwanderinnen und Zuwanderer aus der Türkei für Berlin erbracht haben. Wir haben ihnen viel zu verdanken: wirtschaftlich, kulturell, politisch und vor allem menschlich. Auch wenn noch nicht alle Hemmnisse in der Integration überwunden sein sollten: Die aus der Türkei zugewanderten Menschen
sind zu einem selbstverständlichen Teil der deutschen Hauptstadt geworden. Sie haben das heutige Berlin mit aufgebaut und sie prägen unsere offene, vielfältige Stadt mit.« (Siehe 23. Juni.)
Am Abend spricht Gül in der Humboldt-Universität zu Berlin über die türkisch-deutschen Beziehungen wegen einer Bombendrohung mit mehrstündiger Verspätung. 2012 Im Theater am Potsdamer Platz wird der Publikums- und Medienpreis »Goldene Henne« vergeben. Den Ehrenpreis Politik erhält der ehemalige polnische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa. »Als Oppositioneller gegen die kommunistische Diktatur wurde er zum Helden und Vorbild für Millionen von Menschen«, so die Jury. Walesa war an der politischen Wende in Polen als damaliger Gewerkschaftsführer maßgeblich beteiligt. Die Laudatio hält der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Roland Jahn. 2013 250 Jahre Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM) Berlin: Aus Anlass des runden Jubiläums werden drei Ausstellungen, die das Spektrum der KPM-Porzellankunst aus zweieinhalb Jahrhunderten zeigen, eröffnet. In der KPM-Welt in Tiergarten ist die Schau »Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 17632013. Porzellankunst aus privaten Sammlungen« zu sehen, im Schloss Charlottenburg »KPM Gestalten, Benutzen, Sammeln. 250 Jahre Porzellan aus der Königlichen Manufaktur in Berlin«, im Bröhan-Museum in Charlottenburg »Lust auf Dekor. KPM-Porzellane zwischen Jugendstil und Art Deco. Eine Jubiläumsausstellung«.
2013 Der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim (siehe 21. März), wird mit der Ernst-Reuter-Plakette gewürdigt. Die feierliche Übergabe erfolgt im Großen Saal des Berliner Rathauses. 2013 Wie die Polizei mitteilt, ist nach 16 gesprengten Geldautomaten seit Jahresbeginn eine Ermittlungsgruppe beim Landeskriminalamt mit dem Namen »Giro« eingerichtet worden. Unklar ist, ob alle Fälle auf das Konto derselben Täter gehen. 2015 Mit einem Festgottesdienst in der St. Hedwigs-Kathedrale in Mitte wird Heiner Koch in das Amt des Erzbischofs von Berlin eingeführt. (Siehe 7. September.) In seiner Predigt ruft Koch zur Solidarität mit Flüchtlingen auf. Er betont seinen Willen zur Zusammenarbeit mit anderen christlichen Kirchen und zum interreligiösen Dialog. 2016 Gerwald Claus-Brunner, Politiker der Piratenpartei, Mitglied des Abgeordnetenhauses seit 2011, wird tot in seiner Wohnung in Berlin aufgefunden. Der 44-Jährige hat am 15. September einen Bekannten und zwei bis drei Tage später sich selbst getötet.
Die Kommandantur betont nochmals, daß Einstellungen, Entlassungen, Beförderungen oder disziplinare Maßnahmen bei Polizeiangehörigen, die Aufgaben für das gesamte Stadtgebiet erfüllen, nur mit ihrer Genehmigung, bei Polizeiangehörigen mit sektoralen Aufgaben nur mit Genehmigung der zuständigen Militärregierung vorgenommen werden können. Zugleich wird der Polizeipräsident aufgefordert, eine Geschäftsordnung und eine Disziplinarordnung bis zum 1. Oktober einzureichen.
Stadtkämmerer Dr. Siebert betont die Notwendigkeit, äußerst vorsichtig bei Verhandlungen mit alliierten Kommissionen vorzugehen, denn "wir sind die Besiegten und die Alliierten sind unsere Reichsregierung, die über uns steht", die nicht "als unsere Feinde" betrachtet werden dürfen. Er schlägt deshalb vor, eine Magistratskommission zu bilden, die mit dem gegenwärtigen Vorsitzenden der Alliierten Kommandantur, dem britischen Stadtkommandanten Brigadegeneral William R. N. Hinde, dieses Problem besprechen soll.
Der Magistrat stimmt diesem Vorschlag zu, nachdem bei der vorausgegangenen Aussprache Bürgermeister Maron (KPD) auf Grund der äußerst harten Haltung des Electric Subcommittee der Alliierten Kommandantur darauf hingewiesen hatte, "daß die Alliierten genügend Grund haben, gegenüber Deutschland und den Deutschen mißtrauisch zu sein, und zwar nicht nur aus der Zeit des Krieges, sondern auch aus den vier Monaten danach". Er hält es aber für richtig, den Alliierten die Entscheidung über die Art der Stromeinsparungen zu überlassen, "damit letzten Endes nicht alles auf den Magistrat abgewälzt wird".
Als Berichterstatter des durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung gebildeten Sonderausschusses für die Verhandlungen mit der Alliierten Kommandantur über Grundsatzfragen der Vorläufigen Verfassung von Groß-Berlin erläutert der Stadtverordnetenvorsteher Dr. Suhr den bereits schriftlich vorgelegten Bericht mit dem ablehnenden Bescheid der Alliierten Kommandantur und den Vertretern der vier Stadtkommandanten. Nach einem Vergleich der Erklärungen von SPD, CDU und LDP einerseits und der SED andererseits bezeichnet er es als eine vielleicht unlösbare Aufgabe, demokratische Selbstverwaltung unter der Befehlsgewalt einer Alliierten Kommandantur zu gewährleisten.
Die Vorwürfe des sowjetischen Stadtkommandanten, Generalmajor Kotikow, gegen einen Teil des Magistrats werden von dem amtierenden Oberbürgermeister, Frau Schroeder, den Stadträten Reuter, Bonatz und Fuellsack mit Leistungsberichten aus ihren Ressorts zurückgewiesen.
Die anschließende Debatte zwischen Sprechern der SPD, CDU und LDP einerseits und der SED andererseits zeigt grundsätzliche Unterschiede in der Beurteilung der einzelnen Erklärungen der Stadtkommandanten sowie in der Wertung der Klärung von Verfassungsfragen als Voraussetzung demokratischer Selbstverwaltung.
Die Stadtverordneten nehmen gegen die Stimmen der LDP-Fraktion die Durchführungsverordnung zum Konzerngesetz an, die in ihrer endgültigen Fassung noch stärker den Gedanken betont, die Überführung von Konzernen in Gemeineigentum auf Monopole und monopolähnliche Unternehmen zu beschränken.
Die Liga will nach den Worten von Günther Birkenfeld keine Organisation gegen den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands sein. Sie will vielmehr die Freiheit des Geisteslebens gegenüber allen Institutionen und Mächten, die sie einzuengen versuchen, verteidigen.
Die Außenminister und ihre Regierungen teilen den Wunsch des deutschen Volkes nach Wiedervereinigung auf der Grundlage freier, gesamtdeutscher Wahlen. Im Zusammenhang mit der Aufstellung von Militäreinheiten in der sowjetischen Besatzungszone werden in dem Kommunique die Sicherheit der Bundesrepublik und Westberlins ausdrücklich garantiert. Die alliierten Regierungen würden jeglichen Angriff auf die Bundesrepublik oder Berlin als einen Angriff auf sich selbst betrachten.
Zu Berlin heißt es im Kommunique im einzelnen: "Die drei Regierungen sprechen der Bevölkerung Berlins für ihre fortdauernde Standhaftigkeit und für den tapferen Kampf der Stadt um Erhaltung ihrer Freiheit ihre volle Anerkennung aus. Sie werden auch weiterhin jedem Angriff gegen die Einwohner der Stadt entgegentreten und unternehmen zur Zeit Schritte, die dortigen alliierten Streitkräfte zu verstärken. Im Hinblick auf den hohen Preis, den Berlin für die Verteidigung seiner Freiheit zu bezahlen hatte, werden sich die Regierungen auch weiterhin bemühen, seine wirtschaftliche Lage zu erleichtern. Sie haben die Hohe Kommission beauftragt, die grundlegenden Bestimmungen über die Beziehungen zwischen der Alliierten Kommandantur und Berlin zu überprüfen und die alliierten Kontrollen innerhalb der Stadt soweit wie möglich zu lockern."
Der Regierende Bürgermeister Professor Reuter spricht in seiner Begrüßung die Hoffnung aus, daß die Industrieausstellung zu einer ständigen Einrichtung werden möge. Dadurch könne Berlin seine Rolle als Schaufenster der freien Welt am besten erfüllen.
Der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Fritz Berg, versichert in seiner Ansprache, daß die Wirtschaft des Bundesgebietes alles tun werde, um die Produktion Berlins zu steigern.
In elf Hallen mit einer Gesamtfläche von 40 000 qm, auf dem 15 000 qm großen Freigelände und in neun ausländischen Pavillons beteiligen sich insgesamt 1024 Firmen an der Ausstellung, von denen 432 aus West-Berlin, 334 aus Westdeutschland und 258 Firmen aus dem Ausland kommen. Den größten Ausstellungsraum belegt die Elektroindustrie mit drei Hallen. Während ihrer 16tägigen Dauer wird die Ausstellung von 885 000 Personen besucht, darunter allein 366 000 aus dem sowjetischen Besatzungsgebiet. Neben und aus Anlaß der Industrieausstellung finden der 6. Deutsche Betriebswirtschafter-Tag, der IV. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Optometrie, die Deutsche Rheologen-Tagung und der Deutsche Physiker-Tag statt.
Nach der zweiten Durchführungsverordnung haben sich alle Ost-Berliner, die zu Besuchszwecken, Geschäftsreisen oder aus anderen Gründen das sowjetische Besatzungsgebiet verlassen, vor der Abreise und spätestens drei Tage nach der Rückkehr polizeilich zu melden. Erfolgt die vorübergehende Ausreise ohne Visum oder ohne Interzonenpaß, so wird die polizeiliche Abmeldung von Amts wegen vorgenommen und der Personalausweis für ungültig erklärt. Wer mit einem Interzonenpaß in den "demokratischen" Sektor einreist, muß sich innerhalb von 24 Stunden bei der zuständigen Volkspolizei-Meldestelle anmelden und vor der Rückreise wieder abmelden. Übernachten diese Personen in Hotels, Gasthöfen oder Fremdenheimen ohne polizeiliche Anmeldung, soll von den Verantwortlichen im Beherbergungsgewerbe der Meldeschein gleichzeitig mit dem Interzonenpaß vorgelegt werden, der dann von der Volkspolizei einbehalten wird und am darauffolgenden Tag vom Paßinhaber wieder abzuholen ist.
Nach der von Dr. Ehlers auf einer anschließenden Pressekonferenz gegebenen Darstellung verlas der SED-Abgeordnete Matern als Sprecher der Delegation während der nur 18 Minuten dauernden Zusammenkunft eine vorbereitete Erklärung, die sich im wesentlichen mit dem von Volkskammerpräsident Dr. Dieckmann unterzeichneten Schreiben deckt. Darin werden die Behauptungen wiederholt, daß der Generalvertrag der Bundesrepublik einseitige Verpflichtungen auferlege, den Abschluß eines Friedensvertrages verzögere und die Wiedervereinigung erschwere; im übrigen folgt es den Vorschlägen und Argumenten der letzten sowjetischen Deutschland-Note. Da das deutsche Volk das Recht auf beschleunigten Abschluß eines Friedensvertrages habe, müßte unverzüglich mit entsprechenden Beratungen begonnen werden. Diese Beratungen dürften auch, da sie längere Zeit dauern würden, nicht aufgeschoben werden, bis eine gesamtdeutsche Regierung bestehe, zu deren Bildung ebenfalls ein größerer Zeitraum erforderlich sei. Bis dahin aber sollten Vertreter Ost- und Westdeutschlands an den Gesprächen der vier Großmächte teilnehmen und eine gemeinsame Kommission zur Prüfung der Voraussetzungen für freie Wahlen bilden. Die Regierung der "DDR" sei bereit, dieser Kommission die Durchführung ihrer Aufgaben in allen Teilen der "DDR" zu ermöglichen, vorausgesetzt, daß ihr in Westdeutschland die gleiche Möglichkeit eingeräumt werde. Abschließend bat die Delegation darum, den Standpunkt der Volkskammer vor dem Bundestag frei und ungehindert darzulegen; die Volkskammer wäre auch bereit, einer Bundestagsdelegation in Berlin die gleiche Gelegenheit zu geben. Die Delegation sei beauftragt, sich in Bonn für Verhandlungen zur Verfügung zu halten, "um ihren Auftrag im Interesse einer glücklichen und friedlichen Zukunft", des deutschen Volkes zu erfüllen, das sich nicht länger mit Worten über Frieden, Freiheit und Einheit "abspeisen" lassen wolle.
Dr. Ehlers nahm dann das Schreiben entgegen und erklärte sich bereit, es den Bundestagsfraktionen und der Bundesregierung weiterzuleiten, wies aber zugleich darauf hin, daß, entsprechend der Scheidung von Legislative und Exekutive, die Aufnahme der von der Volkskammer vorgeschlagenen Verhandlungen nicht Sache des Bundestags, sondern der Bundesregierung ist. Weiter habe er der Delegation empfohlen, unmittelbar die Rückreise anzutreten, da der Bundestag wegen des SPD-Parteitages in Dortmund eine zweiwöchige Sitzungspause eingelegt hat und deshalb schon aus zeitlichen Gründen nicht in der Lage ist, zum Volkskammer-Brief im einzelnen Stellung zu nehmen. Zu den Bemerkungen Materns, daß die Begriffe Frieden und Freiheit nicht nur Worte bleiben mögen, habe er betont, daß es niemanden im Bundestag gäbe, der nicht den gleichen Wunsch hege. Jeder wäre berufen, in seinem Einflußbereich dafür zu sorgen, diese Begriffe mehr Wirklichkeit werden zu lassen, als es bisher der Fall ist. Deshalb könne er auch nicht sagen, daß "wir" einig seien im Wollen zur Einheit unseres Volkes, denn Worte und Begriffe hätten heute eine gefährlich zwiespältige Bedeutung bekommen. Aber er wäre dankbar für jeden Schritt, der dazu führt, daß dieser Zwiespalt beseitigt und begrenzt wird, der den Weg zur Einheit außerordentlich schwer mache.
Auf den Fall des aus West-Berlin verschleppten Dr. Linse angesprochen, erklärt Matern, daß dieser Fall nicht in die Zuständigkeit der "DDR"-Regierung, sondern in die der Besatzungsmacht bzw. der Besatzungsmächte gehöre. Nuschke bemerkt dazu, über den Fall Dr. Linse keine Angaben machen zu können, da der Staatssicherheitsdienst (SSD) keiner parlamentarischen Kontrolle unterliege. - Zwei Tage später muß sich Nuschke auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin auf "Anregung" des Leiters des sowjetzonalen Amtes für Information, Gerhart Eisler, berichtigen und erklären, daß der SSD "selbstverständlich" unter parlamentarischer Kontrolle stehe.
Der Senat genehmigt die Bilanz der GASAG für 1953. Der darin ausgewiesene Verlust in Höhe von rund 440 000 DM wird auf die nächste Rechnung vorgetragen.
Der Vorsitzende der Benjamin-Franklin-Stiftung, Ralph Walker, gibt in einem Taufakt der Halle den Namen "Benjamin-Franklin-Halle". Zwei Tafeln im Foyer tragen in deutscher und englischer Sprache die Worte Benjamin Franklins:
"Gebe Gott, daß nicht nur die Liebe zur Freiheit,
sondern auch ein tieferes Bewußtsein von den Rechten
der Menschen alle Völker der Erde durchdringe,
so daß ein Philosoph, wohin immer er seinen Fuß
auch setzen möge, sagen kann: Dies ist mein Vaterland".
Bei der Begrüßung bezeichnet der amtierende Regierende Bürgermeister Amrehn dieses Bauwerk als ein Denkmal deutsch-amerikanischer Gemeinschaftsarbeit, das in seinem kühnen Schwung und in seiner künstlerisch-architektonischen Vollendung einen Ausdruck des freiheitlichen und fortschrittlichen Geistes darstelle, der im freien Berlin von jeher eine Stätte gehabt habe. Als Zeichen enger amerikanisch-deutscher Freundschaft werde diese Halle im neu entstehenden Viertel Berlins ein Gebäude von besonderer Anziehungskraft sein, denn schon heute empfänden die Berliner sie als ein Schmuckstück ihrer Stadt, die im steten Streben des Neubausund Aufbaus sich ein neues Gesicht gegeben habe.
Claire Boothe-Luce nennt Berlin eine Stadt, die in den Augen der Welt zu einem Symbol des Mutes und der Treue zu den edelsten Traditionen des Westens geworden sei, für sowjetische Augen ebenso unmißverständlich sichtbar wie für amerikanische. Darüber hinaus biete die Stadt ein erstaunliches Beispiel für wirtschaftlichen Wiederaufbau und materiellen Fortschritt.
Das Parlament übernimmt ohne Aussprache und einstimmig
Der Dekan der Philosophischen Fakultät der Ost-Berliner Humboldt-Universität, Prof. Martin Lehnert, überreicht in einer akademischen Feierstunde dem in München lebenden Schriftsteller Leonhard Frank, der am 4. September sein 75. Lebensjahr vollendete, die Urkunde für die Würde eines Ehrendoktors als "Meister der deutschen Sprache, dessen Leben und schöpferisches Werk zu vorbildlicher Einheit gediehen sind, durchdrungen von tiefem Mitgefühl für die Unterdrückten, Mißhandelten und Ausgebeuteten".
Der Senator kündigt an, daß auch für 1959 der Bau von rund 22 000 Wohnungen geplant sei, wobei seine Verwaltung anstrebe, auch den sogenannten Normalbewerbern ohne LAG- oder sonstige Berechtigungsscheine eher zu einer Wohnung zu verhelfen. Dazu würden den Wohnungsämtern Richtlinien zugehen, die vorsehen, daß sich die Bewerber mit einem in zwanzig Jahren abwohnbaren Mieterdarlehen vom Bauherrn jährlich mit mindestens 5 % zu tilgen je nach Größe der Familie zwischen 2800 und 3700 DM an den Baukosten beteiligen können. Den Wohnungssuchenden ohne genügend Eigenkapital soll mit einem Personalkredit der Sparkasse zwischen 800 und 2700 DM geholfen werden, der jährlich mit 4 % zu verzinsen ist.
Bundesschatzminister Wilhelmi betont, daß die Initiative zur Entwicklung einer modernen Industrie in den jungen Staaten von diesen selbst ausgehen müsse die großen Industrienationen könnten dank ihrer Erfahrungen dabei nur beratend mitwirken. Die Beziehungen zu den Entwicklungsländern sollten deshalb nicht nur von Staat zu Staat aufgebaut werden, sondern auch in direkten Kontakten der Wirtschaft. Denn die Bedeutung des unternehmerischen Willens als einer wichtigen Triebkraft der freien Marktwirtschaft müßten auch die jungen Länder erkennen.
Mit den sachlichen und personellen Voraussetzungen der Entwicklungshilfe beschäftigt sich der CDU-Bundestagsabgeordnete und Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, Vogel, der in einem der bestehenden Ressorts einen Staatssekretär für Entwicklungshilfe eingesetzt sehen will, und sich dafür ausspricht, daß Praktikanten und Studenten aus den Entwicklungsländern nicht zu lange in der Bundesrepublik bleiben, um sie ihrer Heimat und den dortigen Lebensbedingungen nicht zu entfremden. Einen Teil der Ausbildung sollten daher deutsche Fachkräfte in den Entwicklungsländern selbst durchführen.
Als Arbeitsprogramm der Stiftung nennt Vogel drei Kurstypen:
Grundsteinlegung zum Neubau der Philharmonie auf dem Kemperplatz am Rande des Tiergartens.
Der Regierende Bürgermeister Brandt vermeidet es, in seiner Ansprache auf die mehr als zehnjährigen Verzögerungen bei der Verwirklichung des Bauprojektes einzugehen, erinnert an den von Ernst Reuter, Wilhelm Furtwängler und Erik Reger unterzeichneten Aufruf zur Gründung einer Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie im "Tagesspiegel" vom 25. September 1949 und dankt dabei dem früheren Bundespräsidenten Heuss sowie Bundeskanzler Adenauer für die Unterstützung, die sie diesem Vorhaben zuteil werden ließen.
Während Volksbildungssenator Tiburtius dem Neubau wünscht, daß er eine wirkliche Heimstatt für die Philharmoniker sein möge, und ihn auch keineswegs für zu teuer bemessen hält, da er ein edles großes Bedürfnis befriedigen solle, dankt der Intendant der Philharmoniker, Stresemann, Berlin und allen die das Projekt möglich machten, in dem er einen beglückenden Vertrauensbeweis für das Orchester sieht, das weiterhin alle Kräfte einsetzen wolle, um als Botschafter Berlins in der Welt zu wirken und in der neuen Heimstatt den philharmonischen Geist zu pflegen und wachzuhalten.
Die traditionellen Hammerschläge vollziehen Bürgermeister Brandt, Senator Tiburtius, Parlamentspräsident Henneberg, der Architekt Hans Scharoun und Herbert von Karajan, der sich die Akustik des neuen Hauses so schön und vollendet wünscht wie den Klang seines Orchesters, wohingegen Henneberg die Hoffnung äußert, daß die Bausumme nicht überschritten wird.
Bundesschatzminister Wilhelmi betont, daß die Initiative zur Entwicklung einer modernen Industrie in den jungen Staaten von diesen selbst ausgehen müsse die großen Industrienationen könnten dank ihrer Erfahrungen dabei nur beratend mitwirken. Die Beziehungen zu den Entwicklungsländern sollten deshalb nicht nur von Staat zu Staat aufgebaut werden, sondern auch in direkten Kontakten der Wirtschaft. Denn die Bedeutung des unternehmerischen Willens als einer wichtigen Triebkraft der freien Marktwirtschaft müßten auch die jungen Länder erkennen.
Mit den sachlichen und personellen Voraussetzungen der Entwicklungshilfe beschäftigt sich der CDU-Bundestagsabgeordnete und Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, Vogel, der in einem der bestehenden Ressorts einen Staatssekretär für Entwicklungshilfe eingesetzt sehen will, und sich dafür ausspricht, daß Praktikanten und Studenten aus den Entwicklungsländern nicht zu lange in der Bundesrepublik bleiben, um sie ihrer Heimat und den dortigen Lebensbedingungen nicht zu entfremden. Einen Teil der Ausbildung sollten daher deutsche Fachkräfte in den Entwicklungsländern selbst durchführen.
Als Arbeitsprogramm der Stiftung nennt Vogel drei Kurstypen:
Grundsteinlegung zum Neubau der Philharmonie auf dem Kemperplatz am Rande des Tiergartens.
Der Regierende Bürgermeister Brandt vermeidet es, in seiner Ansprache auf die mehr als zehnjährigen Verzögerungen bei der Verwirklichung des Bauprojektes einzugehen, erinnert an den von Ernst Reuter, Wilhelm Furtwängler und Erik Reger unterzeichneten Aufruf zur Gründung einer Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie im "Tagesspiegel" vom 25. September 1949 und dankt dabei dem früheren Bundespräsidenten Heuss sowie Bundeskanzler Adenauer für die Unterstützung, die sie diesem Vorhaben zuteil werden ließen.
Während Volksbildungssenator Tiburtius dem Neubau wünscht, daß er eine wirkliche Heimstatt für die Philharmoniker sein möge, und ihn auch keineswegs für zu teuer bemessen hält, da er ein edles großes Bedürfnis befriedigen solle, dankt der Intendant der Philharmoniker, Stresemann, Berlin und allen die das Projekt möglich machten, in dem er einen beglückenden Vertrauensbeweis für das Orchester sieht, das weiterhin alle Kräfte einsetzen wolle, um als Botschafter Berlins in der Welt zu wirken und in der neuen Heimstatt den philharmonischen Geist zu pflegen und wachzuhalten.
Die traditionellen Hammerschläge vollziehen Bürgermeister Brandt, Senator Tiburtius, Parlamentspräsident Henneberg, der Architekt Hans Scharoun und Herbert von Karajan, der sich die Akustik des neuen Hauses so schön und vollendet wünscht wie den Klang seines Orchesters, wohingegen Henneberg die Hoffnung äußert, daß die Bausumme nicht überschritten wird.
Am 22. September findet im Friedrichstadt-Palast in Berlin-Mitte eine "Kundgebung der brüderlichen Verbundenheit und festen Kampfgemeinschaft der Völker der DDR und der _SSR" statt. Husák und ?trougal geben einen Empfang im Haus der Ministerien der DDR in Berlin-Mitte.
Bereits vor dem Festakt begrüßen koreanische Künstler die Berliner mit einem Festumzug und traditioneller Musik.
Am 20. September empfängt der Regierende Bürgermeister den südkoreanischen Minister für Kultur und Tourismus zu einem Gespräch im Berliner Rathaus. Wowereit sagt: "Ich freue mich über das Engagement der Republik Korea bei den diesjährigen Asien- Pazifik-Wochen und hoffe, dass unsere sehr guten Beziehungen zu Korea auf dieser Grundlage weiter vertieft werden. Es gibt noch viel zu entdecken über dieses spannende Land in Ostasien."
Am 22. September liest Hwang Sok-Yong, einer der bekanntesten Schriftsteller Koreas, im Berliner Rathaus aus seinem Buch "Der ferne Garten". Mit dieser Lesung wird auf den Schwerpunkt Korea der Frankfurter Buchmesse 2005 eingestimmt.
Am 27. September eröffnet der Regierende Bürgermeister Wowereit im Berliner Rathaus gemeinsam mit der Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, und der Sonderbeauftragten des Bundeskanzlers für die Partnerschaftsinitiative, Christina Rau, die Konferenz "Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Flutwelle im Indischen Ozean - Von der humanitären Hilfe zum Wiederaufbau". (Vgl. 5. Januar.)
Während der Asien-Pazifik-Wochen finden insgesamt mehr als 200 Veranstaltungen zu Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an über 60 Orten in Berlin statt.
Haile Gebrselassie gewinnt zum vierten Mal in Folge den Berlin-Marathon und sorgt damit für ein Novum. Kein anderer Läufer hat in der Geschichte der 36 Auflagen des Berlin-Marathons vier Siege geschafft. Der Äthiopier verpasst zwar seinen im vergangenen Jahr in Berlin aufgestellten Weltrekord von 2:03:59 Stunden, erzielt jedoch mit 2:06:08 Stunden eine Weltklassezeit. Bei den Frauen läuft Atsede Habtamu Besuye nach 2:24:47 Stunden ins Ziel und macht damit einen äthiopischen Doppelsieg perfekt.
Zitierform: Berlin - Chronik. Online-Version : Hrsg. vom Landesarchiv Berlin. - URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 19.09.2024)